Resolution der Philosophiestudierenden für die Wiedereinführung Autonomer Tutorien am Institut für Philosophie

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Als Studierende der Philosophie wollen wir uns mit diesem Schreiben für die Wiedereinführung von Autonomen Tutorien am Institut aussprechen. Nicht allein überzeugen uns die von Seiten der Hochschullehrer vorgebrachten Gegenargumente (geringe Teilnehmer_innenzahl und mangelnde Qualitätskontrolle) nicht, sondern im Folgenden wollen wir die zentralen Gründe darlegen, die für die Wiedereinführung dieser studentisch organisierten, alternativen Form des gemeinsamen Lernens sprechen.

In den Autonomen Tutorien (AT) sehen wir eine geeignete Form, studentische Freiräume zu schaffen und den Austausch zwischen den Studierenden zu fördern. Sie bieten den Studierenden die Möglichkeit, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die in den regulären Lehrveranstaltungen chronisch unterbelichtet bleiben und ermöglichen damit zugleich einen kritischen Zugang zur etablierten Wissenschaft. Gerade für das Fach Philosophie erachten wir den gemeinsamen Diskurs unter den Studierenden auch außerhalb des offiziellen Lehrbetriebs für essentiell, da sich komplexe Themen in einer freien und ungezwungenen Diskussion ohne den mitunter einschüchternden Charakter der Seminarsatmosphäre viel eher erschließen lassen. Auch können die Veranstalter_innen der AT hierdurch erste Lehrerfahrungen sammeln und gemeinsam mit ihren Kommiliton_innen eigenständig philosophische Fragestellung erschließen. Dies trägt nicht zuletzt der Einsicht Rechnung, dass Lernen nicht nur im hierarchischen Verhältnis zwischen Lehrperson und Studierenden erfolgen muss, sondern sich wesentlich auch im gemeinsamen Austausch zwischen den Lernenden vollziehen kann – in Form der Selbstbildung.

Nun zu den Gegenargumenten: (1) Waren die AT in der Vergangenheit nicht immer gut besucht, so lag das vorwiegend an der Dominanz, die bisher von den prädominierenden Basismodulen ausging und daran, dass die Teilnahme an AT nicht als Arbeitsleistung anerkannt wurde. Durch eine Reduzierung der Arbeitsanforderungen im BA-Studiengang und die Anerkennung von so genannten Kreditpunkten auch für AT, wäre das Nötige getan, um größere Arbeitsgruppen sicherzustellen. (2) Die Qualitätssicherung wäre durch eine Kontrolle durch die Fachschaft gewährleistet. Wer sich die Mühe macht, einen Seminarplan und ein Konzept zu erstellen, es im Gespräch mit der Fachschaft zu verteidigen und auf einer Vollversammlung abzustimmen, hat größere Legitimation als die meisten anderen Lehrveranstaltungen. Zudem gehen die AT auf einen Wunsch der Studierendenschaft zurück und funktionieren auch an anderen Fachbereichen einwandfrei. Es bräuchte gute Gründe, den Studierenden ihren Wunsch abzuschlagen; solche aber sind nicht ersichtlich.

Wir hoffen, durch die vorangegangenen Ausführungen konnte es uns gelingen, etwaige Bedenken gegenüber den AT seitens der Lehrenden auszuräumen und eine Grundlage für die Diskussion im Institutsrat zur möglichen Wiedereinführung der Tutorien zu schaffen.