Checkliste: Schreiben

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Version vom 17. November 2010, 12:08 Uhr von Jakob Krebs (Diskussion | Beiträge) (Checkliste zur Textproduktion)
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Checkliste zur Textproduktion

Eine befriedigende Klarheit der Gedanken und Argumente ist nur durch sorgfältiges Überarbeiten zu erreichen. Fast immer werden sich überflüssige Kommentare, Abschweifungen, Lücken oder sogar Fehler in der Argumentation finden lassen. Und kein Textteil und kaum ein einziger Satz sind so gut geschrieben und so gut mit den umliegenden Textteilen und Sätzen verzahnt, dass sie keiner Überarbeitung bedürften.


Abschlussprüfung

Folgende Kriterien sollten vor der Abgabe unbedingt überpüft werden:

  • Verständlichkeit: Werden Thesen, Kommentare und Begründungen klar?
  • Vollständigkeit und Konsistenz: Wird genug begründet? Oder zu viel?
  • Einleitung und Schluss: Hat die Arbeit einen erkennbaren Rahmen?
  • Überleitungen: Einzelne Gliederungssprünge sollten kommentiert werden.
  • Stilistischer Überschwang: Metaphorik, Polemik, Ironie usw. vermeiden!
  • Fußnoten und Belege: Wurde alles konventionsgemäß belegt?
  • Grammatik und Rechtschreibung: Computer finden viel - aber nicht alles.
  • Layout, bzw. Textformatierung: Nach Maßgabe der DozentInnen.
  • evtl. Inhaltsverzeichnis: Bei längeren Arbeiten vorteilhaft.
  • Deckblatt: Mit Angaben zur Uni, Kurs, Dozent, Autor und Titel.
  • Erklärung zur Eigenständigkeit: Verpflichtend mit Modularisierung.


Korrekturarbeiten

Korrekturphasen während der Textproduktion umfassen u.a.:

  • Die Gliederung des Textes verfeinern
  • Auf Transparenz und Verständlichkeit prüfen
  • Unklare Passagen neu schreiben
  • Überflüssige Abschnitte verwerfen
  • Verstreute Bemerkungen einsortieren
  • Stilistisch und formal optimieren

Stilistisches

  • Bevorzugen Sie kurze und klare Sätze.
  • Benutzen Sie eine präzise, sachliche Sprache. Vermeiden Sie umgangssprachliche Ausdrücke oder Slang und Jargon genauso, wie unnötige Wendungen oder gekünsteltes Bürokratendeutsch.
  • Vermeiden Sie unnötige Fremdwörter.
  • Formulieren Sie Sachverhalte so einfach wie möglich.


  • Verteilen Sie komplizierte Zusammenhänge so weit es geht auf Gliederungspunkte.
  • Benutzen Sie Verbindungswörter ("weil, daher, aber, dennoch, andererseits, ...")- aber nur dort, wo auch tatsächlich die damit ausgedrückte (logische) Beziehung besteht.
  • Achten Sie darauf, dass Bezüge (dies, ihr, jene, deren, letztere...) zwischen einzelnen Sätzen und Satzteilen eindeutig sind.


  • Wenn Sie andere Positionen Erläutern, vermeiden Sie uninformative Phrasen, wie "a sagt x und b sagt y". Präzisieren Sie den Modus des Sagens: Wird etwa gezeigt, erklärt, festgestellt, behauptet, spezifiziert, interpretiert, kritisiert, korrigiert, ...?
  • Achten Sie darauf, dass viele obiger Zuschreibungsbegriffe wertende Konnotationen provozieren: Jemandem eine (richtige) Feststellung zuzuschreiben ist etwas anderes als eine (ungedeckte) Behauptung aufzudecken.


  • Bevorzugen Sie Verbkonstruktionen vor Substantivierungen (statt "Aufgrund der Behauptung des Kompatibilismus durch X...", schreiben Sie lieber einfach "Weil X eine kompatibilistische Auffassung vertritt...").


Online-Tipps

Der Philosophiedozent Andreas Vieth bietet auf seiner Homepage eine Broschüre zum Download an, die unter Punkt IV typische stilistische Mängel in philosophischen Arbeiten von Studierenden veranschaulicht!