Lehrende:Was sind Wikis?

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Ein Wiki (von hawaiianisch: wikiwiki = schnell) ist eine Seitensammlung im Internet, die direkt online bearbeitet werden kann. Meistens können sogar alle Benutzerinnen und Benutzer der Seiten diese bearbeiten. Wikis zeichnen sich dadurch aus, dass die Bearbeitung meistens direkt beim Lesen erfolgen kann und einfach gestaltet ist (keine Programmierkenntnisse notwendig). Dadurch können kleinere Änderungen schnell vorgenommen werden.

Es ist möglich, Verbindungen (Links) zwischen den einzelnen Seiten anzulegen, so dass ein Netzwerk der Seiten entsteht. Das bekannteste Beispiel für ein so angelegtes Wiki ist die Online-Enzyklopäde Wikipedia

Vorteile von Wikis

Dadurch, dass die LeserInnen auch zugleich die potentiellen AutorInnen der Texte sind, wird eine veränderte soziale Situation im Internet geschaffen. Die LeserInnen werden dazu angeregt, eigenes Wissen gleich einzubringen und auch Fehler, die ihnen auffallen sofort zu korrigieren. Wikis eignen sich daher für solche didaktischen Situationen, in denen die Aktivität der TeilnehmerInnen gefördert werden soll.

Durch die einfache Bedienung und die sofort sichtbaren Resultate werden Hemmschwellen abgebaut, die oftmals die Arbeit an Internet-Seiten verhindern. Dadurch, dass alle Versionen einer Seite erhalten bleiben, ist dennoch nachvollziehbar, welche Änderungen vorgenommen wurden und die Arbeit ist risikolos - kein Text geht völlig verloren.

Wikis eignen sich vor allem für Texte an denen eine große Anzahl von Menschen potenziell arbeiten sollen und die durch inkrementelle Veränderungen verbessert werden können. Wie die Erfolgsgeschichte der Wikipedia zeigt, sind durch die Strategie, auch unfertige Resultate zu veröffentlichen und andere zur Mitarbeit einzuladen nach und nach auch enorm große Felder bearbeitbar.

Nachteile von Wikis

Die allgemeine Bearbeitbarkeit erlaubt Vandalismus (die Zerstörung von Inhalten) und "Edit-Wars" (die wechselseitige Ersetzung widersprechender Meinungen). Durch die Versionsgeschichte jeder Seite bleibt dies jedoch nachweisbar. Je nach verwendeter Software kann auch durch eine Einschränkung der Berechtigungen eine stärkere Kontrolle ausgeübt werden.

Die ungewohnte Sozialsituation kann dazu führen, dass viele LeserInnen niemals zu AutorInnen werden, weil sie sich nicht trauen, unfertige Texte online zu stellen. Im Unterschied zu den traditionellen Textformen an der Universität muss daher ausdrücklich dazu aufgefordert werden, auch noch nicht durchdachtes Material zu veröffentlichen. Umgekehrt haben viele Menschen Hemmungen, die Texte anderer Menschen zu bearbeiten. Dem kann entgegengewirkt werden, indem absichtlich lückenhaftes Material als Arbeitsgrundlage zur Verfügung gestellt wird.

Generell besteht die Erfahrung, dass Wikis nicht "von selbst" funktionieren, sondern in andere Kommunikationsformen eingebunden werden müssen.

Internet-Links