E1.3 - Sinnsetzung als aktiver Prozess
Willkommen auf der Seite von E1.3 Sinnsetzung!
Inhaltsverzeichnis
Vorgaben des Kerncurriculums
Im Kerncurriculum von Hessen für die gymnasiale Oberstufe findet sich folgende Beschreibung des Inhaltsfeldes der E1:"Die Vorstellungen vom Glück erscheinen heute ausgesprochen ambivalent und reichhaltig. Viele Bereiche der heutigen ökonomisch geprägten Lebenswelt versprechen Glück und die Befriedigung von nahezu allen Bedürfnissen durch Produkte. Produkt- und Markenmilieus zeigen gesellschaftliche Zugehörigkeiten an, begleiten uns lösungsorientiert in beinahe allen Fragen der praktischen Lebensführung und liegen motivierend Arbeits- und – mit Blick auf das Eröffnen von Lebenschancen –oft auch Bildungsanstrengungen zugrunde.
Angesichts dieser Lebenswirklichkeit erscheint die Hinwendung zu Innerlichkeit und Verzicht als ideologiekritischer Akt der Befreiung eines in Arbeits- und Konsumprozessen fixierten Geistes. Die Gegensätzlichkeit der Vorstellungen mit Blick auf die Frage, was denn ein gelingendes, glückliches Leben sei, scheint mit Blick auf den Gestaltcharakter der Thematik „Glück“ ein reflexives Ausloten des Begriffs aus divergierenden Perspektiven nahezulegen."[1]
Spezifisch für den dritten Abschnitt der E1 soll hier die Sinnsetzung als aktiver Prozess behandelt werden. Der Fokus liegt auf Phänomenen der Leistungsgesellschaft, insbesondere den Aspekten: Lebensentwürfe (Affirmation und Ausstieg aus vorstrukturierten Glückangeboten), Konsum und Askese beziehungsweise deren Widersprüche und Zeit (Be- und Entschleunigung des Lebens).
Hintergrund
Lebensentwürfe
Allgemein über materielles vs immaterielles Glück
- Online-Artikel
Minimalismus (Planet Wissen)
Teaser
- Online-Portal
Achsamkeit (Planet Wissen)
Teaser
Konsum und Askese
- Online-Dokumentation
Kapitalismus in der Krise? (Planet Wissen)
Teaser
- Online-Artikel
Konsum in der sozialen Marktwirtschaft (Bundeszentrale für politische Bildung)
Der Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung gibt einen Überblick über die Hintergründe des Konsums in der heutigen Gesellschaft. Er beschreibt, warum konsumiert wird und welche produktabhängigen Hintergründe Konsum hat. Es wird außerdem thematisiert welche Menschenbilder über Konsumenten bestehen können. Dieser Artikel bietet dem Lehrenden die Möglichkeit einen fachlich fundierten Einblick in die Thematik Konsum zu erlangen.
Zeit
- Buchtipp
"Beschleunigung - Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne" von Hartmut Rosa (Suhrkamp Verlag)
Teaser
Unterrichtsmaterialien
Lebensentwürfe
- Filmtipp
Frohes Schaffen - Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral (Kinofenster)
In dieser Doku-Fiction wird der Stellenwert der Arbeit in der westlichen Gesellschaft aufgezeigt. Anhand von Einzelschicksälen werden Folgen des Kapitalismus demonstriert und kritisch betrachtet. Der Film liefert den Anlass, auch über alternative Modelle zur westlichen Leistungsgesellschaft zu diskutieren. Verschiedene Lebensmodelle werden aufgezeigt und können mit den Schülerinnen und Schülern gegenübergestellt, analysiert und diskutiert werden.
- Online-Kurzgeschichte
"Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral" von Heinrich Böll
Die Kurzgeschichte „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“ wurde von Heinrich Böll für eine Sendung des Norddeutschen Rundfunks zum Tag der Arbeit im Jahr 1963 geschrieben. Sie handelt von einem Fischer und einem Touristen, die sich über die Arbeit des Fischers austauschen. Im Laufe des Gesprächs stoßen die unterschiedlichen Lebensentwürfe der beiden Protagonisten aufeinander. Dabei stellt der Tourist fest, dass seine Vorstellung vom Glück nicht übertragbar ist und die nicht materialistische Haltung des Fischers diesen ebenso glücklich macht, woraufhin der Tourist seinen persönlichen Weg zum Glück zu hinterfragen beginnt. Die Kurzgeschichte eignet sich, um die Widersprüche einer kapitalistischen gegenüber einer minimalistischen Lebenshaltung aufzuzeigen und alternative Lebensentwürfe zu diskutieren.
- Karikatur
Karikatur zu verschiedenen Lebensentwürfen von Jan Tomaschoff (Toonpool)
Die Karikatur von Jan Tomaschoff thematisiert unterschiedliche Lebensentwürfe auf dem Weg zu persönlichem Glück. Sie zeigt eine Menschenmenge, die sich schubsend und drängelnd in Richtung eines Schildes mit der Beschriftung „Glück“ rennt. Währenddessen liegt im Hintergrund ein Mann lächelnd und mit geschlossenen Augen auf der Wiese. Im Unterricht lässt sich anhand dieser Karikatur besprechen, inwiefern die Affirmation vorstrukturierter Glücksangebote tatsächlich zielführend ist. Verschiedene Lebensentwürfe können diskutiert und persönlich bewertet werden.
Konsum und Askese
- Dokumentation
Schöne neue Welt - Der Preis des Teilens (ARD)
Vor ein paar Jahren begann der Trend, Dinge zu teilen, die man selber nicht mehr benötigt. Das „Sharing“ von Kleidung, der eigenen Wohnung oder dem Auto erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Das Modell schien Nachhaltigkeit, einem minimalistischen Lebensstil und dem Streben nach bewusstem Konsum gerecht zu werden. Als ursprünglicher Gegenentwurf zu kapitalistischen Zwecken, wird das Modell nun umfunktioniert- zur Maximierung des Profits. Die Dokumentation hinterfragt die Kehrseite der „Share-Economy“, die sich beispielsweise am Übernachtungsportal „AirBnb“ zeigt. Der Grundgedanke des Teilens scheint nicht mehr von Bedeutung, sondern vielmehr der Profit, der sich daraus ziehen lässt. Die Dokumentation bietet den Anlass, alternative Modelle aufzuzeigen und kritisch mit den Schülerinnen und Schülern zu betrachten.
- Karikatur
Karikatur zum Konsumverhalten von Jan Tomaschoff (Toonpool)
Jan Tomaschoffs Karikatur skizziert ein Phänomen der westlichen Konsum- und Leistungsgesellschaft: Der Widerspruch zwischen Konsum und Askese. Gezeigt werden Menschen, die im Weihnachtsgeschäft Einkaufstüten tragen, die mit verschiedenen Werten beschriftet sind, wie zum Beispiel Bescheidenheit oder Askese. Die Karikatur eignet sich besonders für einen stummen Bildimpuls zum Thema Konsumverhalten und den gegensätzlichen individuellen Glücksvorstellungen und Lebenszielen. Der Impuls könnte für einen Themeneinstieg oder auch zur vertieften Diskussion in Betracht gezogen werden.
- Filmtipp
„Nichts ist besser als gar nichts“ (Kinofenster)
Der Dokumentarfilm „Nichts ist besser als gar nichts“ zeigt einen Selbstversuch des Filmemachers Jan Peters. Versehentlich verreist seine Freundin mit seinem Geldbeutel. Auf Basis dieser Ausgangssituation entwickelt er ein Geschäftsmodell, das sich im Endeffekt aber als wenig rentabel herausstellt. Der wahre Gewinn scheint aber nicht materieller Art zu sein, sondern liegt vielmehr in den Begegnungen mit verschiedenen Menschen, deren Lebenswelten und schließlich auch in einer gänzlich neuen Perspektive auf die Welt. Der Film dokumentiert verschiedene Lebensentwürfe und Glücksperspektiven. Phänomene der Leistungsgesellschaft sowie das Auseinanderfallen von finanziellem und immateriellem Glück werden thematisiert und hinterfragt. Daher bietet der Film vielfältige Redeanlässe für den Unterricht.
Zeit
- Dokumentation
Schluss mit Schnell (Arte)
Teaser
- Unterrichtskonzept
Der digitale Graben durch die Informationsgesellschaft (Lehrer-online)
Teaser
- Unterrichtskonzept
Work-Life-Balance (dguv-lug.de)
Teaser