Zitieren: Unterschied zwischen den Versionen
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Bsp: Davidson, Donald: "Incoherence and Irrationality", in: Dialectica 39 (1985), S.345-354. | Bsp: Davidson, Donald: "Incoherence and Irrationality", in: Dialectica 39 (1985), S.345-354. | ||
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Version vom 4. März 2009, 16:31 Uhr
Praktisch kein philosophischer Text kommt ohne Bezüge auf andere philosophische Texte der Vergangenheit oder Gegenwart aus, aus denen Thesen, Deutungen oder Argumentationen übernommen werden sollen, oder in Auseinandersetzung mit denen die eigenen Thesen, Deutungen oder Argumentationen entwickelt werden. Dass solche Bezüge kenntlich gemacht werden, ist eine Sache des guten wissenschaftlichen Arbeitens, ein entsprechendes Versäumnis kann einem den Vorwurf des Plagiarismus einbringen. Damit die Korrektheit solcher Bezüge von den Leserinnen und Lesern jederzeit überprüft werden kann, müssen die Quellen explizit genannt werden. Dazu dient in der Regel das Zitat. In diesem Artikel werden die Grundregeln des Zitierens behandelt.
Inhaltsverzeichnis
Funktionen des Zitierens
Um sich dem Verdacht des Plagiarismus gar nicht erst auszusetzen, müssen alle fremden Quellen offen gelegt werden.
Das Zitieren fremder Texte erfüllt im Rahmen philosophischer Texte darüber hinaus verschiedene Funktionen. Es kann etwa dazu dienen,
- eine bestimmte Position darzustellen,
- eine Quelle für eine bestimmte These oder ein bestimmtes Argument zu belegen oder
- eine Stelle anzuführen, die interpretiert werden soll.
Prinzipien des Zitierens
Wenn Sie aus einem anderen Text eine Passage zitieren, dann müssen sie dabei folgende grundlegende Prinzipien beachten.
Die beiden Grundprinzipien
Zunächst gilt selbstverständlich:
- Die zitierte Passage wird in Anführungsstriche gesetzt.
- Nach der zitierten Passage folgt eine Fußnote, eine Endnote oder eine Klammer, in der angegeben wird, welcher Quelle das Zitat entnommen ist.
Diese beiden Grundprinzipien verdienen nun etwas weniger selbstverständliche Kommentare.
Das Zitat selber
Für das Zitat selber sind folgende Regeln zu beachten:
- Was zwischen Anführungsstrichen steht, muss genau die Zeichenkette sein, die sich in der Quelle findet. Jede Abweichung - siehe Punkt 5 und 6 - ist ausdrücklich kenntlich zu machen.
- Das Zitat sollte in der Regel einer zuverlässigen und allgemein zugänglichen Quelle entnommen werden. Wenn etwa bei philosophischen Klassikern kritische Ausgaben oder Studienausgaben existieren, sind diese vorzuziehen. Eine von dritter Hand angefertigte Internetnachschrift eines philosophischen Klassikers ist nicht zitierfähig.
- Das Zitat wird als eigener Textblock vom ungebenden Text abgesetzt, wenn es länger als drei Zeilen ist, ansonsten in den umgebenden Text eingegliedert.
- Egal ob abgesetzt oder eingegliedert, das Zitat muss zusammen mit dem umgebenden Text immer einen grammatisch korrekten Text ergeben.
- Dazu muss das Zitat gelegentlich grammatisch angepasst werden, etwa indem Verben umgestellt oder anders flektiert werden als in der Quelle. Jede Abweichung von der Quelle wird dabei durch eckige Klammern - [ und ] - kenntlich gemacht.
- Gelegentlich möchte man nicht eine vollständige zusammenhängende Passage zitieren, sondern einen Teil davon auslassen. Auslassungen im Zitat werden durch drei Punkte in eckigen Klammern - [...] - kenntlich gemacht.
- Die Genauigkeit des Zitats geht so weit, dass Fehler im Original mitzitiert werden müssen! Damit sie nicht für Fehler gehalten werden, die beim Zitieren entstanden sind, werden sie dadurch kenntlich gemacht, dass hinter dem fehlerhaften Wort der Kommentar "sic" in eckigen Klammern eingefügt wird - [sic].
- Es ist darauf zu achten, dass der Sinn nicht dadurch verfälscht wird, dass das Zitat in unangemessener Weise aus dem Kontext gerissen wird.
Weitere Punkte, die bewachtet werden sollten:
- Es sollte nicht zu viel zitiert werden. Der Text soll ein eigener Text sein, keine Kollage aus Zitaten.
- Es sollte vor allem Primärliteratur zitiert werden, nur in seltenen Fällen Sekundärliteratur - etwa dann , wenn verschiedene Interpretationen eine Quelle thematisiert werden.
Der Nachweis
Auch für den Nachweis gelten Regeln, die sich daraus ergeben, dass sein Zweck vor allem der der Nachprüfbarkeit des Zitats durch andere ist. Dafür muss sich der Nachweis auf genau eine Stelle einer Ausgabe eines Texts beziehen. Er enthält für verschiedene Textarten verschiedene Angaben. Dies sind für die wichtigsten Textarten folgende:
Wenn aus einem Buch zitiert wird:
- Name(n) des Autors (der Autoren)
- Titel des Buchs
- wenn eine andere als die erste Auflage des Buches zitiert wird, die benutzte Auflage
- Erscheinungsort
- optional: Verlag
- Erscheinungsjahr
Bsp:
Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt, 6. Aufl., Heidelberg: C. F. Müller 1993.
Oder:
Eco, Umberto (1993) Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt, 6. Aufl., Heidelberg: C. F. Müller.
Wenn aus einem Aufsatz aus einem Sammelband zitiert wird:
- Name(n) des Autors (der Autoren)
- Titel des Aufsatzes
- Name(n) des Herausgebers (der Herausgeber)
- Titel des Sammelbands
- wenn eine andere als die erste Auflage des Buches zitiert wird, die benutzte Auflage
- Erscheinungsort
- optional: Verlag
- Erscheinungsjahr
- Seitenzahlen
Bsp: Davidson, Donald: "Eine hübsche Unordnung von Epitaphen", in: E. Picardi und J. Schulte (Hrsg.): Die Wahrheit der Interpretation. Beiträge zur Philosophie Donald Davidsons, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1990, S.203-227.
Wenn aus einem Zeitschriftenartikel zitiert wird:
- Name(n) des Autors (der Autoren)
- Titel des Aufsatzes
- Name der Zeitschrift
- Jahrgang der Zeitschrift
- wenn die Seiten der verschiedenen Hefte eines Jahrgangs nicht durchnummeriert sind: das Heft
- Erscheinungsjahr
- Seitenzahlen
Bsp: Davidson, Donald: "Incoherence and Irrationality", in: Dialectica 39 (1985), S.345-354.
Literatur
- Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt, 6. Aufl., Heidelberg: C. F. Müller 1993.
Internetlinks zum Thema
- noch keine