Präsentationen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. Oktober 2006, 15:24 Uhr

Immer häufiger werden Referate durch Präsentationen begleitet, entweder mit Folien auf dem Overhead-Projektor oder einfach mit Präsentationssoftware auf dem Computer. Bei professionellen Vorträgen auf Konferenzen ist eine Präsentation eigentlich unerläßlich, insofern sollten Sie beim Studium bereits etwas Übung sammeln.

Überlegen Sie dennoch, ob bei Ihrem Thema eine Präsentation sinnvoll ist. Sie bietet sich dann an, wenn sich die vermittelten Informationen gut visualisieren lassen oder zumindest gut in kleine Pakete unterteilen lassen, die die einzelnen Folien darstellen. Sprechen Sie die Verwendung einer Präsentation auf jeden Fall im Voraus mit der oder dem Lehrenden ab.

Allgemeine Vorbereitungen

Zunächst einmal sollten Sie klären, wie viel Zeit Sie für Ihren Vortrag zur Verfügung haben. Darüber hinaus sollten Sie die allgemeinen Hinweise für Referate beachten.

Klären Sie unbedingt vorher die technischen Details: Können Sie vorher in den Raum um aufzubauen? Benutzen Sie einen Beamer, ist er mit Ihrem Laptop kompatibel? Wenn Sie einen anderen Laptop benutzen, hat er die notwendige Software installiert?

Inhaltliche Vorbereitung

Bevor Sie richtig loslegen, sollte Ihnen das Ziel Ihrer Präsentation klar sein – was haben Sie herausgefunden und was sollten Ihr Zuhörer aus dem Vortrag mitnehmen? Vergessen Sie dabei nicht, dass deren Interesse an Ihrem Thema durchaus eingeschränkt sein kann.

Visualisierung einer Redesituation

Aufbau

Ihre Präsentation sollte aus der Titelfolie, einem kurzen Überblick, den Detailfolien sowie einer Zusammenfassung bestehen. Im Überblick erklären Sie kurz und knapp, warum Sie sich für das Vortragsthema entschieden haben (was ja nicht immer freiwillig geschieht), wie Sie es bearbeitet haben (Methoden), was Sie herausgefunden haben (Forschung) und eventuell was Sie daraus schlussfolgern. Ein überstürzter Einstieg in das Thema überfordert alle Beteiligten. Unterteilen Sie Ihre Inhalte psychologisch und gehen Sie vom Vertrauten zum Unbekannten, vom Einfachen zum Komplexen, vom Konkreten zum Theoretischen usw. Nichts ist schlimmer als ein unstrukturiertes Referat und verwirrte Zuhörer. Zeigen Sie Ihrem Publikum zwischendurch, wo Sie sind, indem Sie jeder Folie eine Überschrift geben. So wissen alle wo sie gerade sind.

Auf die inneren Werte kommt es an

Notieren Sie nicht mehr als sechs Wörter pro Zeile und sechs Zeilen pro Seite. Lange Sätze sind schiwerieger zu lesen und verringern die Konzetration beim zuhören. Diese Formel zwingt Sie auch, sich auf die zentralen Inhalte zu konzentrieren. Plus: Je deutlicher Ihre Informationen dargestellt sind, desto mehr erweckt das beim Zuhörer das Gefühl, das das Geschriebene wirklich wichtig ist. Verwenden Sie also nur die wirklich wichtigen Fakten auf der Folie. Es ist von zentraler Bedeutung, dass Ihre Inhalte selbsterklärend sind. Alle Knackpunkte müssen auf der Folie fixiert sein, sonst gehen sie unter. Vermeiden Sie den großen Fehler, dass Ihre Folien nicht unterstützen, was Sie währenddessen erzählen. Damit Ihr Vortrag ohne Umwege beim Publikum ankommt, verzichten Sie auf Abkürzungen, die erfahrungsgemäß nur zu Verwirrung und unerwünschten Fragen führen. Zeichensetzung ist bei Präsentationen ebenfalls unüblich, weil sie beim Lesen der ohnehin kurzen (!) Sätze unnötig unterbricht. Auf den Folien sollten Sie keine Schriftsprache verwenden, sondern gesprochenes Deutsch, Englisch usw. Das erleichtert dem Zuhörer das Verstehen und Merken. (Der Durchschnittszuhörer merkt sich aus einem Vortrag drei (!) Fakten.)

Tipp: Ihr Vortrag ist nicht unprofessionell, weil Sie einfache Wörter statt Fremdwörtern (aber durchaus die gebräuchlichen Fachbegriffe) gebrauchen; im Gegenteil – Ihr Referat wird lebendiger wirken.

Auge schlägt Ohr

Ein unangenehmes Äußeres richtet Ihre Inhalte schnell zugrunde. Um nicht mit einer in frischem Steingrau gehalten Präsentation, die durch gelbe Pfeile und grüne Schrift besticht, in die PowerPoint-Annalen einzugehen, sollten Sie sich überlegen, wie Sie Ihren Vortrag optisch gestalten möchten.

Achtung: Die Präsentation soll nur eine Hilfe und nicht Zentrum des Referats werden! Plakativ gestaltete Folien im Querformat sind definitiv ein Plus. Nutzen Sie helle statt dunkle Hintergrundfarben, denn diese ermüden das Publikum weniger. Im Kontrast dazu sollte die Schrift gedeckt sein. Überhaupt sollte die Präsentation kontrastreiche Farben aufweisen – also nicht hellblau auf gelb oder lila auf dunkelgrün. Wenn Sie wenig Zeit für eigene Gestaltung haben, können Sie auf Design-Vorlagen zurückgreifen. Wichtig ist, dass Sie die Positionen von Textfeldern, Überschriften sowie Schriftfarben und -stilen standardisieren.

Die Schriftart sollte gut bedacht sein. Serifenlose Schriften wie Arial oder Verdana sind aus großen Entfernungen besser lesbar als z.B. Times. Haben Sie sich für eine Schriftart entschieden, dann bleiben Sie dabei. Schicke oder verspielte Schriften sind schwer zu lesen.

Kapitälchen, Hervorhebungen, Symbole und Farbe sollten sparsam verwendet werden. Alles was hervorsticht lenkt vom Inhalt ab. Auf die Größe kommt es an. Bei einer Präsentation sollte die Schrift mindestens 20 Punkte groß sein, wenn die Zuhörer ca. zehn Meter von Ihnen entfernt sitzen. (Die Größe ändert sich natürlich proportional zur Entfernung; also 40 Pt Schriftgröße bei elf bis fünfzehn Metern usw.) Ihre Folien müssen ohne die geringste Anstrengung für alle zu lesen sein, sonst steigt dein Publikum aus.

Machen Sie zuhause den Fußbodentest: Drucken Sie die Folie aus, legen Sie sie vor sich auf den Boden – können Sie das Geschriebene problemlos lesen? Nein? Dann können es die Zuhörer auch nicht!

Geschmackvolle Gestaltung

Vermeiden Sie Animationen, Audioelemente und exzessive Bewegungsabläufe auf Ihren Folien: Objekte, die durchs Bild huschen, Texteinblendungen oder Grafiken, die blinken – verzichten Sie besser darauf, denn sie lenken ab!! Auch die Folienübergänge sollten einheitlich gestaltet werden.

Zu Grafiken oder ClipArts bleibt zu sagen: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Unbestritten: Gewiss, sie lockern die Präsentation auf (es gibt ja auch witzige Bilder). Sie sollten aber keinesfalls Überhand gewinnen, d.h. maximal ein bis zwei Grafiken pro Folie, wenn überhaupt. Auch hier ist es ratsam, auf flippige Animationen zu verzichten.

Übungen

Wenn Ihr Vortrag fertig ist, sollten Sie ihn zweimal vorher durchsprechen. Versuchen Sie einen natürlichen Redefluß und eine angenehme Sprachmeldoie zu bewahren. Wie wäre es mit einer witzigen Geschichte zum Einstieg? Versuchen Sie, besonders bei längeren Vorträgen, durch Beispiele oder Einbeziehung des Publikums, das Referat etwas aufzulockern.


Vortragstechniken

Versuchen Sie während des Vortrags an einem Ort stehen zu bleiben. Achten Sie auf Ihre Mimik und Gestik (abwertende Handbewegungen), schauen Sie den Zuhörern in die Augen (oder auf den Hals) und vermeiden Sie, mit dem Rücken zum Publikum zu stehen. Sprechen Sie von Ihrer Arbeit ausgeglichen und mit Enthusiasmus. Es ist ratsam, nicht mehr als drei Folien pro Minute zu präsentieren. Wenn die Zuhörer sich Notizen machen wollen,geben Sie ihnen die Zeit dazu. Nichts ist schlimmer als ein übereilig abgebrochener Vortrag und niemand beschwert sich über ein zu kurzes Referat.

Fordern Sie das Publikum nach dem Vortrag auf, Fragen zu stellen. Notieren Sie sich die Fragen Ihrer Teilnehmer, besonders die Einwände.

Nach dem Vortrag

Machen Sie sich nach jedem Vortrag Notizen, was Sie beim nächsten Vortrag verbessern wollen, wo Ihre Schwächen liegen, und wo Sie vielleicht auch ohne konkreten Anlass noch etwas üben sollten.