Studienordnung (alt): Unterschied zwischen den Versionen

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# Diese Fähigkeit soll sich, da Philosophie nicht im Elfenbeinturm ihrer eigenen Geschichte lebt, auch in der Auseinandersetzung mit aktuellen Common-sense-Überzeugungen und Wissenschaftsmeinungen bewähren. Dies sollte besonders unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Voraussetzungen und Folgen wissenschaftlicher Forschung stehen.
 
# Diese Fähigkeit soll sich, da Philosophie nicht im Elfenbeinturm ihrer eigenen Geschichte lebt, auch in der Auseinandersetzung mit aktuellen Common-sense-Überzeugungen und Wissenschaftsmeinungen bewähren. Dies sollte besonders unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Voraussetzungen und Folgen wissenschaftlicher Forschung stehen.
 
# Eine zentrale Aufgabe philosophischer Lehre ist die Unterweisung in Theorie und Technik vernünftigen Argumentierens über strittige Tatsachenbehauptungen und Zielvorstellungen.
 
# Eine zentrale Aufgabe philosophischer Lehre ist die Unterweisung in Theorie und Technik vernünftigen Argumentierens über strittige Tatsachenbehauptungen und Zielvorstellungen.
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== Wissenschaftsimmanent und systematisch bestimmte Ziele ==
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# Die Philosophie kann heute – anders als in der Epoche ihrer großen aprioristischen Systementwürfe – nicht mehr den Anspruch erheben, die Wissenschaft der Wissenschaften zu sein. Ebensowenig kann von ihre die Begründung eines einheitlichen Weltbilder erwartet werden.<br />Dennoch hat die Philosophie mit ihren universalistischen und fundamentalistischen Traditionen nicht einfach gebrochen und das Erbe der Metaphysik verworfen. Ihre Hauptaufgabe heute besteht darin, dass sie – in Abwandlung der Kantischen Fragetrias "Was können wir wissen? Was sollen wir tun? Was dürfen wir hoffen?" – grundlagenkritisch nach den Bedingungen des Erkennens, den Rechtfertigungsgründen des Handelns und den Zweckbestimmungen menschlichen Daseins fragt. Insbesondere ist es Aufgabe der Philosophie, auf Voraussetzungen, die in der Alltagserfahrung oder in den Wissenschaften als gegeben hingenommen werden, methodisch zu reflektieren.<br />Daraus erhellt der kritische Charakter der Philosophie, die nicht bei der Analyse eines Gegenstandsbereichs stehenbleibt, sondern die Bewegung des Denkens – reflektierend – auf die Fähigkeit des erkennenden Subjekts zurückwendet.
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# Das Studium der Philosophie hat demnach zunächst die Grundlagen des Erkennens, Argumentierens und Handelns zum Gegenstand. Diese sind:
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#* Logik, insbesondere formale Logik, d.h. die Lehre vom korrekten Schließen
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#* Theoretische Philosophie, insbesondere Erkenntnistheorie; Reflexion auf Geltungsansprüche; Analyse kognitiverProzesse
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#* Praktische Philosophie, insbesondere Theorie der Moral; Begründung von Prinzipien, Normen und Maximen moralischen Handelns
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#* Sprachphilosophie, insbesondere Theorie der Kommunikation und Sprechakttheorie; Analyse natürlicher und künstlicher Sprachen

Version vom 1. August 2006, 09:24 Uhr

Dies ist die Studienordnung für Studierende im Hauptfach. Die Studienordnung für das Nebenfach ist ebenfalls abrufbar.

Achtung: Dies ist eine transkribierte Version des unter [1] verfügbaren Textes. Im Zweifelsfall ist das Original maßgeblich.

Vorbemerkung

Philosophie kann nach der Ordnung zur Erlangung des akademischen Grades eines Magister Artium (M.A.)/einer Magistra Artium (M.A.) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main vom 12. Januar 1994 (ABl. 4/1994 S. 243ff.) in der jeweils gültigen Fassung als Haupt-oder als Nebenfach studiert werden. Die Wahl der Nebenfächer ist frei im Rahmen der oben genannten Ordnung. Entscheidungshilfe leistet die Studienberatung (IV.1). Diese Ordnung regelt das Studium der Philosophie als Hauptfach.

Philosophie als Hauptfach kann mit zwei Nebenfächern oder einem weiteren Hauptfach kombiniert werden. Philosophie als Haupt- oder Nebenfach kann nicht mit Religionsphilosophie als Haupt- oder Nebenfach kombiniert werden.


Teil I: Ziele des Studiums

Allgemeine Ziele

  1. Die Studierenden sollen Einsicht in die historische und systematische Vielfalt philosophischer Probleme gewinnen.: sie sollen lernen, durch selbständige wissenschaftliche Arbeit ihre fachspezifischen Kenntnisse und Kompetenzen zu erweitern und zu vertiefen.
  2. Die Studierenden sollen die Fähigkeit erwerben, geschichtliche wie zeitgenössische philosophische Denkansätze, Theorien, Systeme angemessen zu interpretieren und nach rationalen Kriterien, über die sie sich selbst Rechenschaft abzulegen imstande sind, zu beurteilen.
  3. Diese Fähigkeit soll sich, da Philosophie nicht im Elfenbeinturm ihrer eigenen Geschichte lebt, auch in der Auseinandersetzung mit aktuellen Common-sense-Überzeugungen und Wissenschaftsmeinungen bewähren. Dies sollte besonders unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Voraussetzungen und Folgen wissenschaftlicher Forschung stehen.
  4. Eine zentrale Aufgabe philosophischer Lehre ist die Unterweisung in Theorie und Technik vernünftigen Argumentierens über strittige Tatsachenbehauptungen und Zielvorstellungen.


Wissenschaftsimmanent und systematisch bestimmte Ziele

  1. Die Philosophie kann heute – anders als in der Epoche ihrer großen aprioristischen Systementwürfe – nicht mehr den Anspruch erheben, die Wissenschaft der Wissenschaften zu sein. Ebensowenig kann von ihre die Begründung eines einheitlichen Weltbilder erwartet werden.
    Dennoch hat die Philosophie mit ihren universalistischen und fundamentalistischen Traditionen nicht einfach gebrochen und das Erbe der Metaphysik verworfen. Ihre Hauptaufgabe heute besteht darin, dass sie – in Abwandlung der Kantischen Fragetrias "Was können wir wissen? Was sollen wir tun? Was dürfen wir hoffen?" – grundlagenkritisch nach den Bedingungen des Erkennens, den Rechtfertigungsgründen des Handelns und den Zweckbestimmungen menschlichen Daseins fragt. Insbesondere ist es Aufgabe der Philosophie, auf Voraussetzungen, die in der Alltagserfahrung oder in den Wissenschaften als gegeben hingenommen werden, methodisch zu reflektieren.
    Daraus erhellt der kritische Charakter der Philosophie, die nicht bei der Analyse eines Gegenstandsbereichs stehenbleibt, sondern die Bewegung des Denkens – reflektierend – auf die Fähigkeit des erkennenden Subjekts zurückwendet.
  2. Das Studium der Philosophie hat demnach zunächst die Grundlagen des Erkennens, Argumentierens und Handelns zum Gegenstand. Diese sind:
    • Logik, insbesondere formale Logik, d.h. die Lehre vom korrekten Schließen
    • Theoretische Philosophie, insbesondere Erkenntnistheorie; Reflexion auf Geltungsansprüche; Analyse kognitiverProzesse
    • Praktische Philosophie, insbesondere Theorie der Moral; Begründung von Prinzipien, Normen und Maximen moralischen Handelns
    • Sprachphilosophie, insbesondere Theorie der Kommunikation und Sprechakttheorie; Analyse natürlicher und künstlicher Sprachen